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Leben Sport

7.722 m

Bis April 2021 bin ich im Prinzip nicht wirklich Fahrrad gefahren. Ich bin im Monat vielleicht 20-30 km geradelt und das größtenteils auch nur von A nach B und nicht, weil mir Fahrrad fahren wahnsinnig viel Spaß macht.

Dann wurde alles anders.

Irgendwann im Jahr 2020 hatte ich mir in den Kopf gesetzt, ein neues Fahrrad zu kaufen und mehr Fahrrad zu fahren. Ich spielte zu der Zeit zwar schon ein paar Jahre Padel aber ich merkte, dass meine Schulter dass nicht mehr lange mitmacht (Impingement) und war auf der Suche nach einer alternativen sportlichen Betätigung. Radfahren lag irgendwie nahe, da ich einige Freunde habe, die viel Rad fahren und die Region Karlsruhe durchaus zum Radfahren einlädt.

Nachdem ich ungefähr eine halbe Pandemie lang darauf herumgedacht habe, was für ein Fahrrad es eigentlich werden soll, entschied ich mich für ein Mountainbike, genauer gesagt ein Hardtail mit Carbonrahmen. Ohne Motor & Akku. Die Entscheidungsfindung hierfür reicht wahrscheinlich für einen separaten Blogbeitrag und ich gehe deshalb hier nicht näher darauf ein. Jedenfalls bestellte ich im Februar 2021 ein überall ausverkauftes Cube Reaction C:62 Race petrol ’n‘ orange beim Fahrrad-Händler Mister Bike in Pforzheim. Ende April durfte ich es dann abholen und war superglücklich über mein neues Bike. Dickes Danke noch mal an Mister Bike! Alle Details zu diesem Bike gibt’s hier.

Cube Reaction C:62 Race petrol ’n‘ orange 2021
Cube Reaction C:62 Race petrol ’n‘ orange 2021

Ich genoss meine ersten Touren, die aus heutiger Sicht unglaublich kurz und leicht waren, aber mehr war anfangs einfach nicht drin. Es machte trotzdem sofort Spaß und ich fuhr eben meine kleinen, beschaulichen Runden und irgendwann auch mal eine größere mit Freunden. Wobei ich bei diesen Ausfahrten mit meinem Mountainbike eher ein Nachzügler war neben den deutlich schnelleren Roadbikern.

Blut geleckt

Im Juni fuhr ich mit meinen 3 Mädels für ein langes Wochenende zum Campen ins Kleinenztal im Schwarzwald. Die Mädels fuhren mit dem Auto – ich mit dem Rad. Hin- und Rückweg waren zwei Hammertouren, durchaus auch noch aus heutiger Sicht. Die Distanzen betrugen zwar nur ca. 40 bzw. 50 km, aber es waren jeweils über 900 Höhenmeter zu bewältigen. Und das innerhalb von 3 Tagen, die zu den heißesten dieses eher durchwachsenen Sommers zählten.

Nach diesen zwei Touren war ich echt stolz auf meine Leistung und wusste: da geht noch mehr! In den kommenden Wochen und Monaten steigerte ich mein Pensum und fuhr immer längere Touren mit immer größeren Höhenunterschieden.

Der Schwarzwald 😍

Wenn mir vor zwei, drei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mal begeistert die Berge hoch und runter kurbeln würde, hätte ich ihm oder ihr wahrscheinlich einen Vogel gezeigt. Mittlerweile bin ich aber total vernarrt in den Nordschwarzwald und fast jede Tour führt mich nach Süden in die Berge. Ich mag es sehr, die Natur und die wunderschöne Landschaft mit dem Rad zu entdecken und die Fahrten durch die Wälder sind für mich eine tolle Möglichkeit, vom Alltag mal abzuschalten. Bei der Wahl meiner Routen bevorzuge ich unbefestigte Wege und schrecke auch nicht mehr vor knackigen Anstiegen zurück. Und hier und da ein paar kleine Trails runden die Ausfahrten ab. Oft führen mich meine Touren über den Turmberg und Waldbronn ins Albtal, hinauf bis Frauenalb, Bad Herrenalb oder noch weiter. Der Rückweg führt dann weiter östlich über Ittersbach und Langensteinbach wieder zurück ins Pfinztal.

Hoch hinaus

Irgendwann im Sommer setzte ich mir das zu dieser Zeit nahezu unerreichbare Ziel, einmal eine Tour mit mindestens 1.000 Höhenmetern zu absolvieren. Mit einem Freund fing ich an, Pläne für eine Tour auf die Hornisgrinde – den mit 1.164 m höchsten Berg des Nordschwarzwalds – zu schmieden. Mitte September war es so weit und wir fuhren eine sehr schöne, aber megaanstrengende Tour mit 44 km Distanz und 1.420 Höhenmetern. Witziger weise hatte ich die 1.000 Höhenmeter vor dieser Tour schon zweimal geknackt und es war dann gar keine Premiere mehr. 🤷🏻‍♂️

Nach der Hornisgrinde-Tour hatte ich also allein im Monat September schon über 4.300 Höhenmeter auf der Uhr. Plötzlich war ich gar nicht mehr so weit von diesen magischen 7.500 Höhenmetern pro Monat entfernt, die bei Strava mit einem digitalen Abzeichen belohnt werden! Es folgten 4 weitere Bergtouren und ich absolvierte die Herausforderung gerade so am letzten Tag des Monats mit insgesamt 7.722 Höhenmetern! Yeah! Und 🥵.

Screenshot Strava-Herausforderung am Berg

Insgesamt bin ich seit Mai mit meinem Mountainbike nun schon 1.413 km mit 18.629 Höhenmetern gefahren. Wow!

Wie geht es weiter?

Jetzt bin ich erst einmal platt und werde ein paar Tage Pause machen. Für den Oktober habe ich mir das Ziel gesetzt, eine Tour durch den Nordschwarzwald mit mindestens 100 km Distanz zu fahren. Dass dabei vermutlich um die 1.500 Höhenmeter zusammenkommen, ist ein schöner Nebeneffekt.

Ansonsten werde ich im Winter je nach Wetter wahrscheinlich eher kleinere Runden fahren und mir ein paar schöne Trails in der Umgebung suchen, um meine Fahrtechnik zu verbessern.

Für 2022 plane ich noch nichts Konkretes aber eine mehrtägige Tour durch den Schwarzwald wäre schon richtig cool! Vielleicht auf dem Westweg von Pforzheim nach Basel? Geführt oder selbst organisiert? Mit oder ohne Zelt? Mal schauen, was kommt. Ein weiteres Thema für 2022 könnte die zusätzliche Anschaffung eines Roadbikes sein.

Und in ganz weiter Ferne scheint sogar eine Alpenüberquerung per Rad gar nicht mehr so unrealistisch. Eigentlich wollte ich die Alpen 2017 oder 2018 schon zu Fuß überqueren aber mein Unfall in 2016 machte mir da einen dicken Strich durch die Rechnung. Das ist aber eine andere Geschichte …

Danke 🤜🏻🤛🏻

Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an:

  • meine Familie, die mir die Zeit für das Radfahren schenkt,
  • alle im #TeamGripGrab für die gemeinsamen Touren,
  • an Uli für Inspiration, Motivation und stets hilfreiches Fahrradfachwissen,
  • an Bernd für die hoffentlich nicht letzte Hornisgrinde-Bezwingung.

In diesem Sinne: Get out and ride!


Wer möchte, kann mir gern bei Strava oder Komoot folgen.

Strava: https://www.strava.com/athletes/matthiaspabst
Komoot: https://www.komoot.de/user/594673787394

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